Entstehung – Die Geburt der Zunft zum Dünkelweiher

An der Versammlung vom 16. Januar 1939 gründeten im Restaurant Klosterhof einige entschlossene Fasnächtler aus dem Obergrundquartier die Zunft zum Dünkelweiher.

Ursprünglich wollte man der Vereinigung den offiziellen Namen einer „Festtubel-Gesellschaft von Luzern“ geben. Kurz vor der Gründungsversammlung wurde der Name geändert in „Fasnachts-Gesellschaft Tünkel-Weiher Luzern“ und bei der ersten Statuten-Revision am 16. Dezember 1950 erhielt der Verein den Namen „Fasnachtszunft Dünkel-Weiher, Luzern“.

Am 6. Januar 1984, bei einer Totalrevision der Statuten gab man der Zunft die heute gültige Bezeichnung „Zunft zum Dünkelweiher Luzern„.

Zur Geschichte des Dünkelweihers

Als man noch weit vom Velo-, Auto-, Eisenbahn- und Dampfschiffzeitalter entfernt war, befanden sich ausserhalb der Stadtmauern kleine Fischweiher in malerischer Umgebung und einsamer Stille. Es waren etwa ein halbes Dutzend Gewässer, vor allem im Obergrund, in der Moosmatt und bei der Fröschenburg. Nach allgemeinem Dafürhalten bildete der Biregghügel in vorhistorischer Zeit eine Insel. Dies würde die Moorgründe, Moose, Lachen und Weiher erklären, welche stellenweise zurückgeblieben sind und noch heute in ihrem Namen daran erinnern wie zum Beispiel Moosmatt, Moos, Unterlachen und Breitenlachen. Die Weiher befanden sich zumeist in Privatbesitz. Einer der schönsten und idyllisch gelegensten Weiher in diesem Gebiet war zweifellos der Dünkelweiher. Sein Standort war an ziemlich gleicher Stelle, wo sich heute die Pauluskirche befindet. Die erste geschichtliche Erwähnung findet sich in einer Bauabrechnung des Baumeisters der Stadt Luzern vom
11. August 1537. Wann er an die Stadt verkauft wurde und wer sein vorheriger Besitzer war, ist nicht bekannt. Die Stadt bewahrte in diesem Weiher, der eine stattliche Grösse hatte, längsdurchbohrte Holzröhren auf, die man als „Dünkel“, „Tünkel“ oder „Deucheln“ bezeichnete und für die städtischen Wasserleitungen vewendet wurden. bis zur „Verquallung“, das heisst bis zur Verwendung als Wasserröhre, wurden die ausgebohrten Stämme in den Dünkelweiher gelegt, um sie vor dem Austrocknen zu bewahren. Man kann annehmen, dass das Wort Dünkel von „ins Wasser tauchen“ kommt, was im Mundart-Sprachgebrauch „dünkeln“, „tünkeln“ oder „deucheln“ hiess. Die Holzdünkel wurden nach der Aufbewahrung im Weiher in der Dünkelhütte bearbeitet und ausgebohrt.

Die Studentenkapelle im Wappen unserer Zunft

Am Ufer des Dünkelweihers stand eine Kapelle, das sogenannte „Studentenkäppeli“. Bei der Marienkapelle im Weggental, wie sie von alters her genannt wurde, mündeten die Strassen von Horw und Kriens in die heutige Obergrundstrasse ein. Die Wegscheide war mit einem Kreuz bezeichnet, das im Jahre 1491 durch ein „gmuret Kappel“ ersetzt wurde. Über den Namen Studentenkäppeli bestehen nur Sagen. Die eine handelt von der Pestzeit im 17. Jahrhundert. In jenen Zeiten war es verboten, sich in der Stadt zu versammeln. Die Studenten haben sich deshalb ausserhalb der Stadtmauern bei der Kapelle am Dünkelweiher zusammengefunden, weshalb sie „Studentenkäppeli“ genannt wurde. Eine andere Sage spricht von einem Studenten, der durch den Überfall eines wütend gewordenen Stiers an dieser Stelle verunglückt sei. Eine weitere Geschichte berichtet aus der Franzosenzeit. Ein Student wollte sich nahe der kleinen Kapelle beim Dünkelweiher aus Liebeskummer durch Erhängen das Leben nehmen. Ein Mann aus dem Gebetshaus hat den bereits Röchelnden erlöst und dem Studenten so das Leben gerettet.